Löschdecken für die Feuerwehren aus Pasewalk und Jatznick
Auch in der Uecker-Randow-Region erfreuen sich Fahrzeuge mit Elektroantrieben und Plug-In-Versionen immer größerer Beliebtheit. Damit steigt auch die Möglichkeit eines Brandes an und in diesen Fahrzeugen. Für die Pasewalker Feuerwehr, die durch die direkte Anbindung der Stadt an die Autobahn A 20 und die Bundesstraßen B 109 und B 104 auch immer mit Bränden in und an Fahrzeugen konfrontiert werden kann, stellen Elektroantriebe eine besondere Herausforderung dar. Die Kameraden der Jatznicker Feuerwehr beobachteten in den vergangenen Jahren ebenfalls ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der B 109, die direkt durch die Gemeinde führt, Richtung Küste, so dass auch sie zu Einsätzen im Zusammenhang mit Bränden an E-Autos gerufen werden könnten. „Die Besonderheit bei Bränden an Fahrzeugen mit E-Antrieben ist, dass weitaus höhere Mengen Löschwassers notwendig sind. Das verwendete Löschwasser muss durch eine Fachfirma entsorgt werden, weil es beim Einsatz kontaminiert wurde. Da sich das Feuer in dem verbauten Lithium-Ionen-Akkus immer wieder neu entfachen kann, müssen die Kameraden das Fahrzeug 24 Stunden beobachten, um immer wieder schnell reagieren zu können“, erläutert der Pasewalker Wehrführer Marco Freuer.
Er hatte einen Beitrag im NDR-Fernsehen über den Kreisfeuerwehr-Verband in Bad Segeberg, in dem über eine spezielle Löschdecke einer norwegischen Firma berichtet wurde, gesehen. 116 Feuerwehren im Kreis Bad Segeberg erhielten im Herbst des letzten Jahres diese Löschdecken, die die Brandausbreitung und die Rauchentwicklung stark reduzieren. Nach Rücksprache mit der Pasewalker Bürgermeisterin Sandra Nachtweih und dem Jatznicker Bürgermeister Peter Fischer verfügen die beiden Wehren nun seit Dezember des vergangenen Jahres über jeweils eine solche Löschdecke. „Die Prüfung und Bewilligung unseres Anliegens war sehr kurzfristig möglich. Von der Idee bis hin zur Auslieferung durch den Hersteller vergingen nur wenige Wochen, obwohl ein Finanzierungsbedarf pro Löschdecke von 3.000 € notwendig war“, lobt Marcel Lichtnow das schnelle Bekenntnis zu diesen Löschdecken durch die Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung.
Die Vorteile der sechs mal acht Meter großen und 40 Kilogramm schweren Löschdecke, die mit Quarzsand gefüllt ist, liegen klar auf der Hand. Sie hält bis zu 48 Stunden lang mehr als 1.000 Grad Hitze aus. Lediglich zwei Kamerad*innen sind für das Ausbreiten über das brennende Fahrzeug notwendig, um so das Feuer einzudämmen. Selbstverständlich ist ein Einsatz der Löschdecke auch bei brennenden Benzin- und Dieselfahrzeugen möglich. Es entstehen keine giftigen Dämpfe und Stoffe, deren Eindringen ins Grundwasser verhindert werden müssen. Je nach Brandintensität können diese speziellen Löschdecken bis zu 100 Mal eingesetzt werden. Nach ihrem vielfachen Einsatz können sie als normaler Abfall entsorgt werden, da sie komplett aus natürlichen Stoffen bestehen.