Leistungen des Rettungsdienstes im Landkreis neu vergeben

Der bodengebundene Rettungsdienst im Landkreis Vorpommern-Greifswald wird zum 01.05.2025 neu vergeben. Die Ausschreibung wurde notwendig, da gemäß Rettungsdienstgesetz (RDG M-V) die Gültigkeit der Verträge mit den bisherigen Leistungserbringern auf eine Dauer von höchstens zehn Jahren nach Inkrafttreten des RDG M-V begrenzt war. Demnach enden die bestehenden Verträge zum 30.04.2025 automatisch. Aus diesem Grund hat der Landkreis ein verwaltungsrechtliches Auswahlverfahren als Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb unter Inanspruchnahme der Bereichsausnahme für gemeinnützige Organisationen mit europaweiter Bekanntmachung durchgeführt.
Als Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes beauftragt der Landkreis durch Abschluss öffentlich-rechtlicher Verträge für die Durchführung der Rettungsdienstleistungen im Rettungsdienstbereich Vorpommern-Greifswald auch weiterhin Leistungserbringer. In dem Verfahren hat der Landkreis gemeinnützige Leistungserbringer für die Notfallrettung, den qualifizierten Krankentransport der Rettungswachen und für das nichtärztliche Personal der zugehörigen Notarztstandorte gesucht.
Der Rettungsdienstbereich Vorpommern-Greifswald wurde für die Ausschreibung in 4 Lose mit folgenden Rettungswachen und Notarztstandorten aufgeteilt:
Los 1 Süd: Ueckermünde, Hintersee, Ferdinandshof, Torgelow, Pasewalk, Strasburg, Löcknitz, Penkun und Glasow
- Los 1 Süd: Ueckermünde, Hintersee, Ferdinandshof, Torgelow, Pasewalk, Strasburg, Löcknitz, Penkun und Glasow
- Los 2 Ost: Greifswald (Bereich West), Wolgast, Zinnowitz, Koserow, Heringsdorf, Mellenthin, Karlsburg und Anklam
- Los 3 Nord: Greifswald (Bereich Ost + Notarztstandort), Wusterhusen, Anklam (Notarztstandort), Albinshof (derzeit in Planung) und Murchin (derzeit in Planung)
- Los 4 West: Jarmen und Loitz
Zum 01.05.2025 werden die im Landkreis bereits bekannten Hilfsorganisationen, der Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uecker-Randow e.V. (Losbereich Süd), der Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald e.V. (Losbereich Ost) und der Arbeiter-Samariter- Bund Regionalverband Vorpommern-Greifswald e.V. (Losbereich Nord) ihre Dienste zur Sicherstellung der bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransportes beginnen bzw. weiterführen.
„Mit der Vergabe konnten erneut etablierte Leistungserbringer gewonnen werden. Das Deutsche Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter-Bund haben bereits in der Vergangenheit bedarfsgerechte und professionelle Rettungsdienstleistungen für die Bevölkerung erbracht. Für die Bürgerinnern und Bürger unseres Landkreises ist damit auch weiterhin eine hochwertige Versorgung sichergestellt“, so Landrat Michael Sack.
Der Leiter des Eigenbetriebes Rettungsdienst Prof. Dr. Timm Laslo ergänzt: „Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig ein leistungsfähiger Rettungsdienst ist – besonders in einem so weitläufigen und ländlich geprägten Landkreis wie Vorpommern-Greifswald. Unser Ziel bleibt es, gemeinsam mit unseren Leistungserbringern eine flächendeckende und moderne Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten – rund um die Uhr und nah am Menschen“.
Nach der erfolgreichen Durchführung des Verfahrens konnten nunmehr die Zuschläge für die Lose 1-3 vergeben werden. Das Verfahren wurde in diesen Losbereichen mit der Unterzeichnung der öffentlich-rechtlichen Verträge über die Durchführung der rettungsdienstlichen Leistungen am 11.04.2025 offiziell abgeschlossen.
Das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Ostvorpommern-Greifswald übernimmt zusätzlich für eine kurze Übergangszeit den Sicherstellungsauftrag für den Losbereich 4 (West). Da in diesem Bereich am Ende des Verfahrens kein zuschlagsfähiges Angebot vorlag, wurde das Verfahren für dieses Los aufgehoben. Ziel ist es, ein neues Verfahren mit allen bis zum Ende am Verfahren beteiligten Bietern so durchzuführen, dass der dortige Leistungsbeginn zum 01.12.2025 regulär erfolgen kann.
Insgesamt verfügt der Rettungsdienstbereich Vorpommern-Greifswald über 20 Rettungswachen und 11 Notarztstandorte. Zudem sind zwei weitere Rettungswachen in Planung. Auf den Rettungswachen sind entsprechend dem RDG M-V und der Rettungsdienstplanverordnung M-V unterschiedlich viele Einsatzfahrzeuge stationiert. Insgesamt verfügt der Landkreis in der Regelrettung derzeit über 28 Rettungswagen, 10 Krankentransportwagen und 12 Notarzteinsatzfahrzeuge. Zudem sind auf einigen Rettungswachen Reservefahrzeuge stationiert.
Den Betrieb der Rettungswachen und der Rettungsmittel stellen ca. 450 Einsatzkräfte sicher. Hierzu gehören die Berufsgruppen Notfallsanitäter/-innen, Rettungsassistent/-innen und Rettungssanitäter/-innen aber auch Notfallsanitäterauszubildende und Bundesfreiwilligendienstleistende.
Im Jahr 2023 haben die Einsatzkräfte in rund 58.000 Einsätzen die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung sichergestellt. Auf die Notfallrettung entfallen hierbei ca. 46.000 und auf den qualifizierten Krankentransport 12.000 Einsätze.
PM