Keen’ Achtung vör dat Brot


Eine Sage aus der Hansestadt Anklam in unserer alten Sprache im Norden: Plattdeutsch.

Vör välen, välen Johrn wannerte ees een Deinstmäken von Anklam in ehr Heimatdörp, wo se to eene Hochtied inladt wier. För de Fier harr se sich een Poor fiene niege Schoh köfft, un – dat se ok god dorin danzen kann – se gliek up den Nahuusweg antreckt. Nu wull se Dörplüüd tohuus ok wiesen, wat för godes Brot in de Stadt backt ward, dorüm neehm se in eenen Korf veer staatsche Weitenbrö’ mit. Se harr na ehr Dörp awer dörch de natten Peenwischen to gahn, un öfters fünn dat Mäken man eenen schmalen Stieg üm dörchtokamen. As se an eene besünners moorige Stell’ keem, wier se ratlos: Wie würren ehre schönen niegen Schoh utseihn, wenn se dörch dissen Modder güng? Üm de Schoh nich to ruineern, leggte se korterhand twee Weitenbrö’ in den Sump un künn doroewer wegschrieden, awer as se de annern beeden Brö’ henleggt harr, höllen se nich stand un dat Mäken sackte in’ t Moor. Alle Möh, de Fööt wedder ruttotrecken, wier ümsüss. Se schreeg üm Hülp, awer keen Minsch hürte ehr. Dat duerte nich lang, dunn harr dat Moor ehr verschlungen. Se harr eene Gottesgaw missachtet un müsst ehre Iedelkeit mit ehr’ Läwen betahlen!

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Karin Albrecht

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