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17.03.2021
Regionales

Lokschuppen Pasewalk feiert 125 Jahre und Festspiele Mecklenburg-Vorpommern im Jubiläumsjahr


Lokschuppen Pasewalk

Der Lokschuppen Pasewalk begeht im Jahr 2021 ein besonderes Jubiläum. 125 Jahre Eisenbahnhistorie wird am Standort Pasewalk gefeiert. Viele Jahrzehnte der Ereignisse prägen diesen historischen Ort. Das Jubiläum wird den Lokschuppen durch verschiedene Höhepunkte das ganze Jahr durchweg begleiten. So präsentiert der Jubilar als Spielstätte eines der Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Im vergangenen Jahr waren die Musiker:innen der Festspiele mit ihrem Ensemble zu Besuch und spielten zwei Konzerte vor Ort.

125 Jahre Geschichte im Lokschuppen Pasewalk

Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Berlin-Angermünde-Pasewalk und der Zweigbahn Pasewalk- Stettin im Jahr 1863, erhielt die königlich-preußische Kürassierstadt Pasewalk Anschluss an das preußische Eisenbahnnetz. Im Zuge der Inbetriebnahme der Gleise wurden im Jahre 1863 ein Rechtecklokschuppen mit drei Einfahrten sowie mit vorgelagerter Drehscheibe, Wasserstation, Wagen- und Güterschuppen errichtet.

Der Wasserturm wurde von Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1894 für den Pasewalker Halbrundlokschuppen eingeweiht, der dann ab Januar 1896 mit 12 Strahlengleisen in Betrieb ging. In Vorkriegszeiten hatte Pasewalk für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene eine große Bedeutung. Insbesondere an der Schnittstelle zwischen den Linien Angermünde-Pasewalk-Anklam, Stettin-Pasewalk und später Pasewalk-Strasburg wurde im Jahr 1906 der Ringlokschuppen auf 18 Gleise, 1925 sogar auf 22 Gleise erweitert. 1932 waren insgesamt 49 Dampflokomotiven in Pasewalk stationiert.

Große Zerstörung des Zweiten Weltkrieges erlitt die Stadt Pasewalk, jedoch die Bahnhofsanlagen und das Betriebswerk blieben voll funktionsfähig. Die neue Grenzziehung zu Polen hatte zur Folge, dass die Zweigbahn nach Stettin an Bedeutung verlor.

Die Verbindung Berlin-Pasewalk-Stralsund-Saßnitz wurde zu einer zweigleisigen Magistrale ausgebaut. 1988 rollte die erste Elektrolok bis Pasewalk. Das DR-Bahnbetriebswerk Pasewalk entwickelte sich zu einem wichtigen Rangierbahnhof und diente weiterhin der Stationierung der Dampflokomotiven, die später durch Diesel – und Elektrolokomotiven ersetzt wurden. Ende der 1980er Jahre waren rund 1.200 Eisenbahner in Pasewalk am Dienstsitz des Reichsbahnamtes Pasewalk und des Bahnstromwerkes tätig.

Nach der Wende im Jahr 1989 stellten sich für die Deutsche Reichsbahn die Weichen anders. Der Güterverkehr kam auf dem Bahnhof Pasewalk fast zum Erliegen, wichtige Reisezugverbindungen wurden mangels Bedarfs aus dem Fahrplan genommen. Pasewalk selbst verlor in den 90er-Jahren seine letzte eigenständige Dienststelle.

Die Arbeiten im Lokschuppen wurden 1997 eingestellt und es folgte die Verlegung der Dienststelle nach Angermünde. Im gleichen Jahr übernahm die Kommunalgemeinschaft POMERANIA e.V. die Immobilie und schloss einen Nutzungsvertrag mit der DB AG.

Seit 2003 wird das Eisenbahnerlebniszentrum – Lokschuppen Pasewalk durch den Verein „Lokschuppen Pomerania e.V.“ betrieben, der im selben Jahr gegründet wurde.

Die Deutsche Bahn AG Immobilien hat den Lokschuppen zusammen mit einer Fläche von rund 3,5 Hektar verkauft. Seit 2017 befindet sich das Gelände einschließlich aller baulichen und technischen Anlagen des Eisenbahnerlebniszentrums im Eigentum der Eisenbahnhistorie-Touristik gGmbH.

Bis heute sorgt der „Lokschuppen Pomerania“ e.V. als Betreiber für die vielfältige Nutzung des Geländes als Museum, Veranstaltungsort und ungewöhnliche Herberge: U.a. im ehemaligen DDR- Regierungszug können bis zu 50 Gäste übernachten.

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern im Jubiläumsjahr

Im Jahr 2013 wurde der Lokschuppen Pasewalk als Nordkurier-Spielstätten-Preisträger der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gekürt. Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten, der besonderen Atmosphäre und dem engagierten Team vor Ort überzeugte er als innovativer und vorbildhafter Kultur- und Konzertort.

Im Oktober 2020 waren die Musiker:innen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern im Lokschuppen in Pasewalk zu Gast. Zwischen historischen Lokomotiven entstand die temporäre Bühne. Mit viel kreativer Energie tauchte die Festival-Crew den Raum zwischen den Waggons in ein Spiel von Licht und Farben.

Am Abend, während draußen die Sonne unterging, spielte die Pianistin Hania Rani.

Roman Flügel hat die hiesige Techno-Szene geprägt wie kein anderer. Das zweite Konzert aus der Spielstätte Lokschuppen das „Theme XII“ wurde mit dem Detect Ensemle mit klassischen Instrumentalist:innen umgesetzt. Das Musikstück erzählt eine Geschichte voller Wunder und Emotionen.

Dem Publikum werden zwei wunderbare Konzertmitschnitte der beiden Aufführungen online präsentiert.

Musikalisches Verwöhnprogramm wird im September 2021 des Jubiläumjahres erwartet. Zwischen Romantik und Neuer Welt laden die Festspielpreisträger Matthias Schorn und das SIGNUM saxophone quartet zu einem erstklassigen Konzert in den Lokschuppen Pasewalk ein. Im außergewöhnlichen Ambiente sind die fünf Musiker erstmals gemeinsam bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zu erleben. Dem Publikum wird eine ungewöhnliche, aber spannende und passende Kombination von Klarinette und Saxofonen mit Werken von Dvořák, Schumann, Corea u. a. sowie eigens für diese Besetzung geschriebene Arrangements präsentiert.

Kontakt Eisenbahnerlebniszentrum:

Lokschuppen Pomerania e.V. – Eisenbahnerlebniszentrum Speicherstraße 14
17309 Pasewalk
www.lokschuppen-pomerania.de

Telefon: (03973) 216326
Telefax: (03973) 216423
E-Mail: lokschuppen-pomerania@gmx.de

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