Der Weltgesundheitstag
Am 7. April wird jedes Jahr auf der ganzen Welt der Weltgesundheitstag begangen. Vor genau 74 Jahren wurde an diesem Tag die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegründet und erinnert seitdem Jahr für Jahr an ihre Entstehung. Das Ziel jeder Kampagne ist es, immer sowohl die Weltöffentlichkeit als auch Organisationen und Regierungen weltweit dazu zubringen, aktuell relevante Themen in den Fokus zunehmen und ein Bewusstsein für die aktuellen Themen zu schaffen. Dabei werden nicht nur gesundheitsspezifische Themen wie „Psychische Gesundheit“, „Bluthochdruck“ und „Diabetes“ aufgegriffen. Auch das Gesundheitssystem selbst wird in den Vordergrund gerückt. So standen 2020 Pflegekräfte und Hebammen im Mittelpunkt des Weltgesundheitstages.
Seit mittlerweile 68 Jahren, um genau zu sein seit dem 7. April 1954, wird der Weltgesundheitstag auch bei uns in Deutschland begangen. Die Themen werden immer zusätzlich auch etwas für Deutschland angepasst und auch interpretiert, da jedes Land eigene Voraussetzungen und Bedürfnisse hat. Gleichzeitig soll der Tag auch Länder und Regierungen in besseren Situationen dazu auffordern, sich für andere Länder und deren Bürger einzusetzen.
So war auch 2009 schon das Katastrophenmanagement ein Schwerpunkt der WHO und auch dieses Jahr wurde ein genauso wichtiges Thema gewählt. Das diesjährige Motto lautet „Our Planet, our health“ („Unser Planet, unsere Gesundheit“) und beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Folgen, die der Klimawandel nach sich zieht. Denn die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr mehr als 13 Millionen Todesfälle auf der ganzen Welt auf vermeidbare Umweltursachen zurückzuführen sind.
Die Folgen des Klimawandels haben sowohl Auswirkungen auf die Gesundheit, Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit der Bevölkerung. Seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 waren 7 der heißesten Tage nach 2011. Der heißeste Tag lag im Jahr 2018. Hitzewelle können für viele Gruppen wie ältere Menschen, Babys und Kleinkinder, aber auch Menschen, die durch die Arbeit viel im Freien arbeiten, ein Risiko darstellen. Folgen einer Hitzewelle sind Hitzschläge und -stiche oder auch Herz-Kreislauf-Probleme sowie hitzebedingte Todesfälle. Zusätzlich kann es durch eine erhöhte UV-Strahlung zu Hautschädigungen kommen.
Neben den direkten Auswirkungen der gestiegenen Temperatur gibt es auch indirekte Auswirkungen. So kommt es zu temperaturbedingten Veränderungen in der Umwelt. Die Pollenflugzeit verlängert sich, was eine längere Leidenszeit für viele Allergiker bedeutet. Aber auch potenzielle Träger von Infektionskrankheiten wie Zecken (FSME) und Stechmücken (West-Nil-Virus) verbreiten sich viel mehr und diese sind für alle Menschen ein Risiko.
Starkregen und Überschwemmungen haben nicht nur verheerende Folgen für den Menschen und stellen eine unmittelbare Gefahr für das Leben vieler Menschen da, was uns die dramatische Katastrophe mitten in Deutschland gezeigt hat. Sie haben auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, fördern Angstzustände, Traumata und auch Depressionen.
Genau deshalb ist es essenziell, dass die WHO in diesem Jahr auf den Klimawandel aufmerksam macht. Denn jeder von uns kann etwas tun. Auch der kleinste Schritt ist ein Stück in die richtige Richtung und wenn jeder nur einmal mehr das Fahrrad anstatt das Auto nimmt oder vielleicht einmal mehr auf saisonale und regionale Produkte zurückgreift, sind das viele Kleinigkeiten, die zu etwas viel größerem werden können.