Das Gedicht der Laterne
Einst lebte ein trunksücht’ger Mann in Irland,
stets geizig war er mit Schluck in der Hand.
Am Abend vor Allerheiligen der Teufel vor ihm stand,
ihn holen er wollte, doch war er ganz entspannt.
Seine Seele für einen letzten Drink der Mann bot,
der Teufel hatte nichts gegen dieses gute Gebot.
Um einen Drink zu spendieren, das Kleingeld fehlte,
der Teufel sich verwandelte und eine Münze wählte.
Schnell steckte der Mann ihn in die Tasche mit Kreuz,
der Teufel nun bei ihm gefangen, dem Mann freut’s.
Zehn Jahre Freiheit ihm der Teufel versprach,
für dessen Freilassung, der Mann nicht widersprach.
Als die Jahre um waren, stand der Teufel abermals da,
der Mann wieder um einen Gefallen bat, und zwar:
Ein Apfel als letzte Mahlzeit wär’ ein Traum,
so kletterte der Teufel auf einen Apfelbaum.
Schnell schnitzte der Mann ein Kreuz in den Stamm,
der Teufel wieder gefangen in Gottes Bann.
Seine Seele würde er nimmer mehr holen,
dann kann sich das Spiel nicht wiederholen.
So ließ der Mann den Teufel schließlich frei,
der Spuk war dann hoffentlich vorbei.
Aber als der Mann dann Jahre später starb,
seines stet’gen Trunkes endlich erlag,
wurd’ ihm der Einlass im Himmel verwehrt.
Das darf nicht sein – der Eingang versperrt.
Zu den Höllentoren hatte man ihn geschickt,
auch dort wollt’ ihn keiner ganz geknickt.
Es war kalt und dunkel und der Weg so weit,
drum hatte der Teufel mit ihm Mitleid.
Er schenkte ihm eine glühende Kohle aus’m Feuer,
dieses Geschenk dem Mann fortan lieb und teuer.
Er machte damit aus einer Rübe eine helle Laterne
und wandelt seitdem an Halloween durch die Ferne.