Schnee – ein Gedicht
Still, ganz leise und ganz sacht,
schwebt eine Flocke mit Bedacht,
mal links, mal rechts beschwips hernieder
und legt sich zart aufs Grasgefieder.
Und eine zweite Flocke segelt heran,
als hätte sie einen Fallschirm an.
Und ehe Augenblicke sind vergangen,
tanzen immer mehr Flocken dicht beisammen,
scheinen wie aus dem Nichts zu kommen,
sind einem Unsichtbarem entronnen.
Die Flockenschar wird schneller und dicht,
verschleiert leicht raschelnd die weite Sicht,
bedeckt, erst matt, dann weit und breit,
die braun grüne Welt mit einem weißen Kleid.
Die Schritte im Schnee werden langsam und schwer
und kommen mit einem dumpfen Knirschen daher.
Nach einer langen Nacht die Neugier geweckt,
wie viel Schnee wohl die Erde bedeckt.
Der Himmel tiefblau, die Luft glasklar,
ein blendendes Weiß, einfach wunderbar.
Hier und da geheimnisvolle Spuren im Schnee
und eine schier endlose Decke auf dem See.
Jede Flocke verheißt ein Kristall zu sein,
der glitzert und funkelt im Sonnenschein,
zaubert ein Lächeln auf jedes Gesicht
und inspiriert mich zu diesem Gedicht.