Fachveranstaltung in Pasewalk: „Daten für Taten – Kinder und Jugendliche im Fokus“
Um über gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und effektive Beteiligungsprozesse im Landkreis Vorpommern-Greifswald zu diskutieren, trafen sich am 03.07.2024 etwa 100 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Institutionen im Historischen U in Pasewalk. Mit dabei waren Fachleute der Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, von Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Politikerinnen und Politiker sowie Interessensvertretungen.
Sozialdezernentin Karina Kaiser eröffnete die Veranstaltung und betonte: „Es ist ein Pilotprojekt in diesem Format. Die Idee für diese Veranstaltung ist nach unserer Kinder- und Jugendbefragung im vergangenen Jahr entstanden. Wir wollen in dieser Veranstaltung unter anderem den Sinn von Beteiligungsprozessen und die Wichtigkeit von Datenerhebungen aufzeigen. Denn es ist uns ein Anliegen, dass Kinder und Jugendliche optimal aufwachsen können. Dafür wollen wir als Landkreis die Rahmenbedingungen schaffen.“
Die Vorträge, praktischen Einblicke und Diskussionen waren vielfältig und hatten eines gemein: die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. So wurden durch das Organisationsteam der Stabsstelle Gesundheitsförderung und Integrierte Sozialplanung des Landkreises Ergebnisse zur gesundheitlichen Situation der Kinder und Jugendlichen und der durchgeführten Kinder- und Jugendbefragung zur Freizeitgestaltung vorgestellt. So sind Über- und Untergewicht bei Kindern nach wie vor ein Thema – auch wenn die befragten Kinder und Jugendlichen den Verein auf den dritten Platz der beliebtesten Freizeitorte setzen und viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Außerdem gab es Einblicke in die aktuelle Lage der Suchtprävention. Das Mediennutzungsverhalten der befragten Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse zeigt, welche Rolle digitale Medien im Jugendalter spielen: über 40 Prozent der Befragten geben an, mindestens vier Stunden täglich über digitale Medien (WhatsApp, Instagram, Tiktok usw.) zu kommunizieren.
Das Thema Kinder- und Jugendbeteiligung zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung. Der Leiter des Kompetenzzentrums Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg hielt einen Impulsvortrag zu Ansprüchen und praktischen Ansätzen einer gelingenden Kinder- und Jugendbeteiligung. Wie diese dann auch gelingen kann, wurde durch Einblicke in Good-Practice- Beteiligungsprojekte im Landkreis Vorpommern-Greifswald gezeigt.
Diese reichten über Berichte zu Kinder- und Jugendbeiräten in Greifswald und Torgelow, dem „Bauwagenprojekt Torgelow“, auch als Jugendclub to go bekannt, der bereits für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis 2024 nominiert ist, sowie einem Skate Park in Jarmen. „Das Besondere an unserem Skate Park ist, dass die Kinder und Jugendlichen im gesamten Entstehungsprozess beteiligt waren und sind“, betonte der Jarmener Bürgermeister André Werner, „also von der Planung bis hin zum Bau der Anlage“.
Bei der Fachveranstaltung waren zudem zwei Jugendliche vertreten: Der Vorsitzende des Kinder- und Jugendbeirates Torgelow, Ian Stachowsky, und seine Stellvertreterin, Anni Varamann, ließen es sich nicht nehmen, aus ihrer Sicht über Beteiligungsprojekte zu berichten und sich aktiv in die Veranstaltung einzubringen.
Für die aktive Beteiligung der Teilnehmenden boten sich die regionalen Vernetzungsgruppen vor Ort an. Hier wurde gemeinsam über bestehende Herausforderungen sowie notwendige Angebote und deren Gestaltung diskutiert und dabei erneut die Belange und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt gerückt. Durch die lockere Atmosphäre im Word Café gab es genügend Zeit und Raum, sich auch untereinander besser kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, um zukünftig gemeinsam an Projekten und Maßnahmen für und mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.
PM