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07.05.2024
Regionales

Pflege­eltern­konfe­renzen als Wertschätzungs- und Unter­stützungs­angebot für Pflege­familien


Pflegeelternkonferenz

Die erste von drei Pflegelternkonferenzen fand gestern (06.05.2024) in Pasewalk statt. Landrat Michael Sack hatte dazu eingeladen und mehr als 100 Pflegefamilien waren seiner Einladung gefolgt. „Die Pflegelternkonferenzen sollen den Familien Wertschätzung, Achtung und Dankbarkeit entgegenbringen“, betont Landrat Michael Sack. Er stellte unter anderem die neue Richtlinie zur Vollzeitpflege vor. Die Anpassung der Richtlinie ist eine direkte Reaktion auf die vielfältigen gestiegenen Herausforderungen, mit denen Pflegepersonen konfrontiert sind. Jedes Kind wird von den Erfahrungen vor seiner Unterbringung geprägt. Dies kann metaphorisch als ein Rucksack betrachtet werden – gefüllt mit sowohl positiven als auch negativen Erlebnissen. Pflegepersonen stehen somit vor der anspruchsvollen Aufgabe, ihren Schützlingen beim Auspacken dieses Rucksacks beizustehen.

In weiteren kurzen Vorträgen erfuhren die Anwesenden mehr über Unterstützungsangebote, beispielsweise über Beratungsstellen und Supervision. Ferner wurden die Pflegeeltern über wichtige Änderungen im Gesetz informiert. Hinsichtlich des neuen Schutzkonzeptes sind die Pflegeeltern eingeladen, mit dem Jugendamt zusammen die Inhalte und Umsetzung des Schutzkonzeptes zu gestalten. Die Ziele des neuen Schutzkonzeptes sind unter anderem der Schutz vor Gewalt und Missbrauch, aber auch die Erhöhung der Achtsamkeit für die persönlichen Rechte der jungen Menschen. Pflegekinder und Pflegeeltern sind zukünftig besser an den Entscheidungen, die sie betreffen, zu beteiligen. Zudem wurden die Anwesenden über die Wichtigkeit der Geschwisterkontakte bei Fremdunterbringungen aufgeklärt. Dabei äußert der Pflegekinderdienst den Wunsch nach Unterstützung bei der Realisierung von Geschwisterkontakten. Die Pflegepersonen sollen durch Schulungen auf die neuen Beziehungskonstellationen vorbereitet werden. Zudem erfolgen Fortbildungen und Beratungen.

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald gibt es aktuell 364 Pflegekinder und 288 Pflegefamilien. Das heißt, der Bedarf an Pflegeeltern ist und bleibt bei uns kontinuierlich sehr hoch.

Gesucht werden Pflegeeltern für Dauerpflegen, Kurzzeitpflegen und Bereitschaftspflegen. „Pflegefamilien leisten Unglaubliches“, betont Landrat Michael Sack. „Sie ermöglichen Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, ein stabiles, liebevolles Zuhause im familiären Kontext. Für uns ist das von hohem Wert und daher unterstützen wir unsere Pflegeltern, wo es geht.“ So hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung vor der Neuwahl beschlossen, dass Pflegeltern ab Oktober 2024 mit erheblich mehr Geld vom Jugendamt rechnen können. Mit der Erhöhung der Beiträge folgt der Landkreis der Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge.

Der Landkreis bietet Pflegeeltern zudem Schulungen und Fortbildungen sowie Supervisionen, Stammtische zum Austausch und seit diesem Jahr Pflegelternkonferenzen an. Weitere Pflegelternkonferenzen finden in Anklam und Greifswald statt. Insgesamt haben sich etwa 300 Familien angesagt.

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Pflegekind, bei sich aufzunehmen, kann sich gern beim Jugendamt melden: bei Birgit Müller unter den Rufnummern: 03834 8760-2734, 0171 6994173 oder per E-Mail: Birgit.Mueller@kreis-vg.de melden. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Homepage des Landkreises Vorpommern-Greifswald/Pflegekinderdienst: www.kreis-vg.de

PM

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