Freundinnen – ein Gedicht
Wieder ein Tag, an dem ich keinen Ausweg mehr weiß,
und die Gedanken drehen sich im Kreis.
Hilflos sitze ich auf dem Rand an meinem Bette,
und der Puls rennt mit der Atmung um die Wette.
Ich brauch ein Ventil, jemand mit dem ich reden kann,
Was mach ich? Ich ruf meine Freundin an.
Ein Blick auf die Uhr, es ist schon viel zu spät,
weiß, dass um diese Zeit wirklich nichts mehr geht.
Drum schreib ich eine Nachricht, einen halben Roman,
und spüre, es fühlt sich alles schon leichter an.
Die Tränen getrocknet sinke ich ganz brav,
von Müdigkeit geschickt in einen traumlosen Schlaf.
Die Amsel weckt mich am Morgen mit ihrem Gesang
Und mein Handy kündigt mir eine Nachricht an.
Beim Lesen drängelt sich ein Lächeln auf mein Gesicht,
meine Freundin fand wieder die richtigen Worte für mich.
Ich möchte sie umarmen und drücken ganz doll,
mein Selbstbewusstseinstopf ist jetzt wieder randvoll.
Von einem ganz anderen Blickwinkel gesehen,
ist mein Problem nun fast schon ungeschehen.
Und später sitzen wir warm in Decken gehüllt,
der Raum von unseren Gesprächen gefüllt,
merken nicht, wie die Stunden verrinnen
und wir den ein und anderen Dingen nachsinnen,
verabschieden uns mit der Gewissheit ganz klar,
beim nächsten Mal sind wir wieder füreinander da.